Guia de Isora - Chirche

Chirche – Ein kanarisches Dorf wie aus einer anderen Zeit

Chirche ist ein kleiner, malerischer Weiler in der Gemeinde Guía de Isora im Südwesten Teneriffas. Auf einer Höhe von rund 880 Metern über dem Meeresspiegel gelegen und nur etwa zwei Kilometer vom Stadtzentrum von Guía de Isora entfernt, bietet dieser Ort einen authentischen Einblick in die ländliche Vergangenheit der Kanarischen Inseln. Mit nur etwa 85 Einwohnern bewahrt Chirche bis heute seinen ruhigen, traditionellen Charakter.

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Ein lebendiges Freilichtmuseum

Der besondere Charme Chirches liegt in seiner historischen Bausubstanz und der authentischen Atmosphäre. Die kleinen Häuser, viele davon aus dem 18. und 19. Jahrhundert, wurden im typischen kanarischen Baustil errichtet, mit Natursteinmauern, Holzgiebeln, kleinen Innenhöfen und Ziegeldächern. Besonders eindrucksvoll ist die harmonische Architektur, die sich behutsam in die Landschaft einfügt. Die engen Gassen wurden erst vor wenigen Jahren mit Materialien restauriert, die den ursprünglichen so nahe wie möglich kommen. Dies verleiht dem Ort ein stimmiges, fast museales Gesamtbild, ohne künstlich zu wirken. Bei einem Spaziergang durch Chirche fühlt man sich unweigerlich in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt. Es ist, als wäre die Zeit hier stehen geblieben.

Historische Wurzeln und ethnografisches Erbe

Die Geschichte Chirches reicht weit zurück. Archäologische Funde belegen, dass das Gebiet bereits in der Zeit der Guanchen, der Ureinwohner Teneriffas, besiedelt war. Als dauerhafte Siedlung entwickelte sich Chirche jedoch erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als erste Bauernfamilien sich hier niederließen. In der Anfangszeit lebten die Bewohner hauptsächlich von der Viehwirtschaft. Später kam der Trockenfeldbau hinzu, bei dem anspruchslose Pflanzen wie Getreide, Hülsenfrüchte und Feigen angebaut wurden. 

Heute sind vor allem der Weinbau und der Gemüseanbau wirtschaftlich von Bedeutung. Aufgrund seines gut erhaltenen Ortsbildes, der traditionellen Bauweise und des reichhaltigen ethnografischen Erbes wurde Chirche im Jahr 2008 offiziell zum Kulturgut (Bien de Interés Cultural) erklärt. Es gehört somit zu den wenigen Orten auf Teneriffa, die ein nahezu vollständig erhaltenes Beispiel eines historischen, ländlichen Siedlungsbildes darstellen.

Ein Ort zum Innehalten

Für Besucher, die das ursprüngliche Teneriffa abseits der touristischen Pfade entdecken möchten, ist Chirche ein echter Geheimtipp. Hier erlebt man nicht nur Architektur und Geschichte, sondern auch Ruhe und Entschleunigung. Es gibt keine Hotels, keine großen Restaurant, dafür aber weite Blicke über das Tal, duftende Gärten, das Rauschen des Windes und das Gefühl, Teil eines fast vergessenen Lebensrhythmus zu sein. Chirche ist außerdem ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in die Umgebung, insbesondere in Richtung des Naturdenkmals Montaña de Tejina oder durch die angrenzenden Terrassenlandschaften, die noch heute von der mühsamen Landwirtschaft vergangener Generationen zeugen.

Tipp

Ein Besuch lohnt sich besonders an den Tagen, an denen ethnografische Feste oder kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Dann öffnen einige Bewohner ihre historischen Häuser für Besucher, es gibt traditionelle Speisen, Musik und Handwerksvorführungen, ein unvergesslicher Einblick in die kanarische Kultur. 

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