Kanarische Folklore

Teneriffa ist es insbesondere im Zuge des Tourismus und des wirtschaftlichen Booms gelungen, eine durchdachte und breit gefächerte Infrastruktur aufzubauen, die den Ansprüchen der zahlreichen Besucher der Insel gerecht wird. Demzufolge findet man auf Teneriffa alles, was man für einen unbeschwerten Aufenthalt inmitten von modernen Einrichtungen braucht.

 

Von Banken über Ärzte und Apotheken bis hin zu unzähligen Bars und Restaurants, tollen Einkaufszentren und architektonisch wertvollen Bauten im modernen Stil,  all das vereint Teneriffa. Doch dem gegenüber hat die Insel des ewigen Frühlings nie ihre Herkunft, ihre jahrhundertealte Geschichte und demnach ihre Traditionen, Bräuche und Sitten vergessen.

 

Daher wird auch im Zuge der Globalisierung, des wirtschaftlichen Gedankens und der touristischen Infrastruktur noch heute größten Wert auf die ureigene kanarische Historie gelegt. Somit ist die Folklore auf und um Teneriffa herum allgegenwärtig, die Wichtigkeit und der Stolz auf die Folklore werden regelmäßig deutlich.

 

Dabei ist die Folklore ein wunderbares „Instrument“, um die Geschichte und die Kultur des Volkes in Form von Musik, Handwerkskunst und Bräuchen widerzuspiegeln. Doch sieht man die Folklore lediglich als Ausdruck von Musik und Volkstänzen an, so setzt man einen deutlich zu engen Rahmen, auch wenn diese beiden Komponenten wohl zu den wichtigsten Bestandteilen dieser Tradition gehören. Dabei hat sich insbesondere der Timple im Zuge der Folklore einen Namen gemacht.

 

Dabei handelt es sich um ein typisch kanarisches und traditionelles Instrument, das wie eine kleine Gitarre anmutet und mit der Ukulele zu vergleichen ist. Sein unvergleichlicher Klang hat ihm einen festen Platz bei Volksfesten und Romerías verschafft. Dabei wird er zumeist von einer Art Kastagnette namens Chacara begleitet. Ein weiterer fundamentaler Bestandteil dieser wunderbaren Tradition ist der wunderbare und facettenreiche Gesang.

 

Dabei stellen gerade die Inhalte der Lieder eine Besonderheit dar,  denn sie erzählen Geschichten vom Leben auf der Kanarischen Insel, sie besingen die Liebe und das Leid und haben zudem Themen wie die Schönheit der Insel und den größten Berg Spaniens, den Pico del Teide. Begleitet wird der illustre Gesang zudem von Flöten und Trommeln.

 

Dass die Einwohner Teneriffas Musik und Rhythmus im Blut haben, kann man nicht nur an den zahlreichen Veranstaltungen bewundern, sondern zudem an der Tatsache, dass die meisten Meister des Timple das Spielen des Instruments auf autodidaktische Weise erlernt haben.

 

Dabei spielen sie überlieferte Melodien aus dem Kopf und improvisieren an manchen Stellen, so dass daraus jedes Mal ein einzigartiges Musikstück wird. Bekannte Melodien, die in der kanarischen Tradition beheimatet sind und zumeist vom Timple begleitet werden, sind beispielsweise Villancicos, Malagueñas, Folias, Isas, Seguidillas.

 

Doch nicht nur der Gesang, auch der Tanz wurde über Jahrhunderte hinweg überliefert. Dabei nimmt der so genannte Tajaraste eine Sonderstellung ein – er ist der einzig überlieferte Tanz aus der Zeit der Guanchen, der Ureinwohner Teneriffas.

 

Dem Gesang und dem illustren Tanz stehen die farbenfrohen und prächtigen Trachten der Canarios und die Tinerfeños gegenüber. Bei jeder Fiesta und bei jeder Romería verspürt man den Stolz der Einwohner auf ihre herrlichen Gewänder. Dabei sind die Trachten von Fröhlichkeit geprägt und mit aufwendigen Stickereien und liebevollen Mustern verziert.

 

Es gibt zahlreiche Veranstaltungen auf der Insel, auf denen man der Folklore, dieser kanarischen Tradition anteilig werden kann. Eine geeignete Lokation dafür ist beispielsweise das Haus Mansion Abaco in  Puerto de la Cruz, in dem man Folkloretänze und Folkloremusik aus Teneriffa genießen kann. Dieses Herrenhaus bietet zudem die Möglichkeit, antike Möbel, Werkzeuge und Trachten zu bewundern.

 

Doch auch Guachinche Restaurants oder Bars von Einheimischen laden dazu ein, sein Essen oder einen guten Wein bei Folklore-Liedern, die mit dem Timpel begleitet werden, zu genießen.

 

Wie Sie sehen, sind die Canarios ein sehr fröhliches Volk, das es liebt, zu feiern, zu tanzen und zu singen. Dabei lassen Sie regelmäßig ihre geliebte Kultur aufleben und verwandeln die Insel mit ihrer Folklore und den bunten Festen in ein farbenfrohes, unterhaltsames und ansehnliches Meer aus Gesang, Tanz, Blumenschmuck und prächtigen Trachten.

 

Wenn Sie die Möglichkeit haben, ein solches Fest zu besuchen, sollten Sie sich dieses Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen. Denn Sie lernen dabei nicht nur viel über Teneriffas Tradition, sondern werden an einem rauschenden Fest mit gut gelaunten, gastfreundlichen und zugänglichen Menschen teilhaben.