Galerias-Trinkwasserstollen

Galerías – Die traditionellen Trinkwasserstollen Teneriffas

Galerías sind Trinkwasserstollen, in denen Wasser gesammelt und gespeichert wird. Diese Methode der Wassergewinnung ist sehr alt und gilt als eine der ältesten Techniken der Menschheit zur Nutzung von Süßwasser. Auf Teneriffa gibt es über eine Million Meter dieser Stollen, die tief in das vulkanische Bergmassiv der Insel getrieben wurden. Für die Landwirtschaft sowie den Tourismus, zwei zentrale Wirtschaftszweige Teneriffas, ist Wasser von größter Bedeutung. Die meisten Galerías befinden sich in privatem Besitz. Ihr Bau und Unterhalt werden häufig durch Aktionäre finanziert. Diese sogenannten Wasseraktien sind auf der Insel ein spekulatives Anlageobjekt, da der Zugang zu Wasser eine zentrale Rolle spielt und entsprechend wirtschaftlich relevant ist.

Wasserknappheit und die Bedeutung der Galerías

Teneriffa verfügt über nur sehr wenig Grundwasser, doch der Wasserverbrauch steigt stetig, vor allem durch den zunehmenden Tourismus. Dadurch erhöht sich auch der Wasserpreis kontinuierlich. In diesem Zusammenhang spielen die sogenannten Galerías, also Wasserstollen, eine zentrale Rolle für die Wasserversorgung der Insel. Diese Stollen gehören zu den wichtigsten natürlichen Ressourcen Teneriffas. Mittlerweile gibt es auf der Insel mehr als 1.000 Bohrschächte, die zusammen eine Länge von rund 1.500 Kilometern erreichen. Sie wurden in das vulkanische Gestein getrieben, um wertvolles Trinkwasser zu gewinnen und zu speichern. Bei vielen Wanderungen kann man solche in den Fels eingelassenen Galerías entdecken, manche sind sogar zugänglich. Doch Vorsicht ist geboten. Auch wenn es verlockend erscheint, einen solchen Stollen zu betreten, ist dies mit erheblichen Risiken verbunden. Immer wieder berichten die Medien über Wanderer, die sich in den engen, dunklen Gängen verirrt haben, mit tragischem Ausgang. Es kam dabei auch schon zu Todesfällen. Daher gilt: Nie eine Galería ohne offizielle Erlaubnis oder fachkundige Führung betreten.

Natürliche Wasserspender – Wie die Wälder Wasser liefern

Die Passatwinde bringen Teneriffa regelmäßig feuchte Wolken, die an den Gebirgen hängen bleiben und teils als horizontaler Regen niedergehen. In den höheren Lagen tragen vor allem Kiefern und Fichten zur Wassergewinnung bei. Über ihre Nadeln fangen sie die Feuchtigkeit aus der Luft ein und geben sie als Tropfen an den Waldboden ab. Das so gewonnene Wasser versickert langsam durch das poröse Vulkangestein und gelangt schließlich in die angelegten Galerías, die tief im Berg verlaufenden Wasserstollen. Dort wird das kostbare Trinkwasser gesammelt und bei Bedarf an die Landwirtschaft sowie an die Wasserversorger der Insel verkauft. Diese besondere Form des natürlichen Wasserkreislaufs macht Teneriffas Bergwelt nicht nur landschaftlich einzigartig, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil der Wasserwirtschaft der Insel.

Brunnen, Speicher und ein weit verzweigtes Verteilungsnetz

Neben den Galerías gibt es auf Teneriffa auch über 500 Brunnen, die zum Teil bis zu 120 Meter tief in das Erdreich reichen. Gemeinsam mit den Stollen decken sie rund 85 % des Trinkwasserbedarfs auf der Insel, ein beeindruckender Wert, der zeigt, wie stark Teneriffa auf seine natürlichen Wasserressourcen angewiesen ist. Zusätzlich existieren zahlreiche Wasserstaubecken mit einem Gesamtvolumen von über 22 Kubikhektometern. Auch im privaten Bereich ist Wasserspeicherung ein zentrales Thema. Mehr als 8.000 private Stauwehre helfen, das Wasser für Landwirtschaft und Gärten verfügbar zu halten. Das aufwendig gewonnene Wasser wird über ein weit verzweigtes Verteilungsnetz von über 4.000 Kilometern an Kanälen und Rohrleitungen auf der gesamten Insel verteilt, ein technisches Meisterwerk, das Teneriffas Wasserversorgung trotz der natürlichen Knappheit ermöglicht.

Wasser sparen – eine wichtige Verpflichtung 

Auf Teneriffa und den anderen Kanarischen Inseln wird das Trinkwasser zunehmend knapper. Deshalb ist es besonders wichtig, sorgsam und verantwortungsbewusst mit dieser kostbaren Ressource umzugehen. Ein Beispiel sind die Golfplätze, die mittlerweile auf Entsalzungsanlagen setzen, um ihr Grün zu bewässern. so wird kostbares Süßwasser geschont. Die Inselregierung empfiehlt außerdem, das Trinkwasser lieber in Flaschen zu kaufen. Dies liegt nicht nur an der oft schwankenden Wasserqualität, sondern auch an der allgemeinen Wasserknappheit. Jeder Einzelne ist gefragt, Wasser zu sparen und damit zur nachhaltigen Sicherung der Wasserversorgung Teneriffas beizutragen.

Hier noch ein etwas älterer Film auf YouTube