Hafen von Garachico

Ein Hafen mit großer Vergangenheit

Im 17. Jahrhundert war der Hafen von Garachico der bedeutendste und wohlhabendste Hafen der gesamten Insel Teneriffa. Die kleine Küstenstadt spielte eine zentrale Rolle im Handel zwischen Europa, Afrika und der Neuen Welt. Doch dieses goldene Zeitalter fand ein abruptes Ende, als im Jahr 1706 der Vulkan Trevejo ausbrach und einen Großteil der Stadt sowie den Hafen unter mächtigen Lavamassen begrub. Garachico verlor damit seine wichtigste wirtschaftliche Grundlage. Mehr als 300 Jahre sollte es dauern, bis die Stadt wieder über einen eigenen Hafen verfügte. Am 12. Mai 2012 war es schließlich so weit. Tausende Menschen feierten die feierliche Einweihung des neuen Hafens, und die ersten Boote liefen mit großem Jubel ein, ein historischer Moment für die gesamte Insel und vor allem für die Bewohner von Garachico.

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Der lange Weg zurück zum Meer

Die Idee, Garachico wieder einen Hafen zu schenken, entstand bereits im Jahr 1979. Damals lud der Bürgermeister der Stadt den spanischen Präsidenten Adolfo Suárez ein und bat ihn darum, der Stadt ihrem historischen Titel entsprechend „Villa y Puerto de Garachico“ endlich wieder einen funktionierenden Hafen zu ermöglichen. Zwei Jahre später begannen tatsächlich die ersten Bauarbeiten. Doch schon 1982 wurde das Projekt vom damaligen Präsidenten Felipe González gestoppt, und der Traum rückte wieder in die Ferne. Der Bürgermeister ließ sich jedoch nicht entmutigen. Auch später, als er die Leitung des Inselamtes für öffentliche Bauten übernahm, kämpfte er unermüdlich weiter für die Realisierung des Hafenprojekts. Sein Engagement sollte sich schließlich auszahlen, 1998 wurde eine umfassende Durchführbarkeitsstudie erstellt und darauf aufbauend das endgültige Projekt konzipiert. Erst 2008, nach jahrzehntelangem Einsatz, konnten die Bauarbeiten endlich beginnen. Vier Jahre später war es dann soweit. Am 12. Mai 2012 wurde der moderne Hafen von Garachico feierlich eröffnet. Bis zur Fertigstellung hatten sich die Kosten auf 31 Millionen Euro belaufen, eine Investition, die die maritime Zukunft des Ortes auf Jahrzehnte hinaus sichern sollte.

Der moderne Hafen von Garachico und sein Hafenbecken

Der neue Hafen von Garachico beeindruckt durch seine robuste und technisch anspruchsvolle Bauweise. Ein mächtiger Wellenbrecher von 600 Metern Länge und 14,5 Metern Höhe schützt die Anlage vor den oft rauen Wellen des Atlantiks. Für seine Konstruktion wurden 1.700 gewaltige Betonblöcke verwendet, die strategisch platziert wurden, um die Kraft der Brandung zu brechen. Ein zusätzlicher Vordamm von 130 Metern Länge stabilisiert die Einfahrt und sorgt für ruhigere Wasserverhältnisse im Inneren des Hafens. Das Hafenbecken wurde so geplant, dass es zwei unterschiedliche Nutzungsbereiche optimal miteinander verbindet. Direkt hinter der Einfahrt liegt der Yachthafen, der speziell auf den nautischen Tourismus und Freizeitsport ausgerichtet ist. Mit 154 Liegeplätzen für Sportboote unterschiedlicher Größe, von 8 bis 15 Metern Kiellänge, bietet er eine moderne Infrastruktur für Segler, Motorbootfahrer und Yachtbesitzer. Auch größere Boote können problemlos untergebracht werden, da die Hafenanlage insgesamt großzügig dimensioniert ist.

Der traditionelle Fischerhafen und  Anlegestellen für Ausflugsboote und Fähren

Ein weiterer zentraler Bereich ist der Fischerhafen, der die jahrhundertealte maritime Tradition von Garachico lebendig hält. Hier stehen 40 Liegeplätze für kleinere Fischerboote zur Verfügung, die täglich für Küstenfänge genutzt werden. Zusätzlich finden bis zu 29 Fischkutter Platz, wodurch dieser Teil des Hafens weiterhin ein lebendiger Treffpunkt für lokale Fischer und ein bedeutender Bestandteil der regionalen Wirtschaft bleibt. Die Hafenanlage wurde darüber hinaus so gestaltet, dass auch größere Schiffe problemlos anlegen können. An der Innenseite der Mole wurden Anlegestellen geschaffen, an denen Ausflugsboote mit bis zu 30 Metern Kiellänge festmachen können. Dies ermöglicht es touristischen Anbietern, maritime Ausflüge entlang der spektakulären Nordküste Teneriffas zu organisieren. Zudem wurden spezielle Liegeplätze für Fähren bis zu 70 Metern Länge eingerichtet, ein entscheidender Schritt, um den Hafen langfristig in den regionalen Schiffsverkehr einzubinden und Garachico neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu eröffnen.

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