Ein traditionsreicher Ort im Norden von Teneriffa
Tejina liegt im Nordosten der Insel Teneriffa, rund zehn Kilometer vom historischen Stadtzentrum San Cristóbal de La Laguna entfernt. Der Ort erstreckt sich auf einer Höhe von etwa 170 Metern über dem Meeresspiegel und gehört heute verwaltungstechnisch zur Gemeinde La Laguna. Mit seinen rund 8.300 Einwohnern zählt Tejina zu den größeren ländlichen Siedlungen der Region, ohne dabei seinen dörflichen Charakter verloren zu haben.
Historische Wurzeln
Die Geschichte Tejinas reicht bis in die Zeit der Guanchen zurück, der Ureinwohner von Teneriffa. Der Name des Ortes geht auf die Frau des Mencey von Tegueste zurück, die selbst die Tochter des Guanchen-Königs von Tacoronte war. Im 15. Jahrhundert war Tejina zunächst Teil des Herrschaftsgebiets von Tegueste. Später, im Jahr 1847, wurde der Ort der Nachbargemeinde Punta del Hidalgo zugeordnet, bevor er 1850 endgültig in die Verwaltung von San Cristóbal de La Laguna eingegliedert wurde. Noch heute zeugen zahlreiche Traditionen, Bräuche und Feste davon, wie stark die Identität des Ortes mit seiner Vergangenheit verbunden ist.
Landschaft und Umgebung
Tejina liegt in einer fruchtbaren Küstenregion, die seit Jahrhunderten vom Ackerbau geprägt ist. Die sanft abfallenden Hänge in Richtung Meer werden intensiv für Landwirtschaft genutzt, insbesondere für den Anbau von Gemüse und tropischen Früchten. Auch ausgedehnte Bananenplantagen prägen das Landschaftsbild. Das subtropische Klima und die Nähe zum Atlantik sorgen dafür, dass hier fast ganzjährig günstige Bedingungen für die Landwirtschaft herrschen. Der Ortskern von Tejina selbst ist lebendig und wirkt zugleich beschaulich. Kleine Geschäfte, traditionelle Bars und Cafés prägen die Straßen. Wer sich Zeit nimmt, durch die Gassen zu schlendern, spürt schnell die Mischung aus Tradition und Alltagsleben, die Tejina von touristisch geprägten Orten der Insel unterscheidet.
Jóver – das Tor zum Atlantik
Ein besonderes Kleinod, das zur Gemeinde Tejina gehört, ist der kleine Küstenort Jóver. Eine schmale Asphaltstraße führt von Tejina in Richtung Meer. Der Weg dorthin ist bereits ein Erlebnis: Er schlängelt sich durch grüne Bananenplantagen und Gemüsefelder, bis sich schließlich der Blick auf den weiten Atlantik öffnet. Jóver liegt direkt am Ozean und ist bis heute ein ruhiger, fast unberührter Fischerort geblieben. Die Kraft des Meeres ist hier allgegenwärtig, die Wellen des Atlantiks brechen sich oft mit großer Wucht an den schwarzen Lavaklippen. Gleichzeitig finden sich an der Küste natürliche Meeresschwimmbecken, die von den Einheimischen gepflegt und genutzt werden. Sie laden an ruhigen Tagen zu einem erfrischenden Bad im klaren Wasser ein und sind ein Geheimtipp für Besucher, die Ursprünglichkeit suchen.
Tejina ist nicht nur wegen seiner landschaftlichen Lage interessant, sondern auch für seine lebendige Kultur. Besonders bekannt ist das alljährliche Fest der „Corazones de Tejina“, bei dem kunstvoll verzierte Herzen aus Früchten, Blumen und Gebäck in einer farbenprächtigen Prozession durch den Ort getragen werden. Dieses Fest zieht Besucher aus der ganzen Insel an und ist ein eindrucksvolles Beispiel für die tiefe Verbundenheit der Menschen mit ihren Traditionen. Wer Tejina besucht, erlebt daher mehr als nur einen ruhigen Ort abseits der Touristenströme. Es ist ein Stück authentisches Teneriffa, wo Geschichte, Natur und Kultur eng miteinander verflochten sind. Besonders in Verbindung mit einem Abstecher nach Jóver eröffnet sich Besuchern ein Bild des ursprünglichen Insellebens, das man in den großen Urlaubsorten kaum noch findet.