Auswandern mit Hund

Stand 27.08.2025

Mit Hund nach Spanien reisen – Ein Leitfaden

Wer mit seinem Hund nach Spanien reist oder sogar einen längeren Aufenthalt, etwa auf Teneriffa, plant, sollte sich gründlich über die aktuellen Bestimmungen informieren. Spanien gehört zur Europäischen Union und unterliegt daher weitgehend einheitlichen Einreisevorschriften. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, die jeder Tierhalter kennen sollte.

Einreisebestimmungen innerhalb der EU

Hunde, die aus Deutschland oder einem anderen EU-Mitgliedsstaat nach Spanien einreisen, benötigen in jedem Fall einen gültigen EU-Heimtierausweis. Dieses Dokument wird vom Tierarzt ausgestellt und enthält alle relevanten Angaben zum Tier, darunter die Identifikationsnummer des Mikrochips, die Impfungen sowie die Personalien des Halters. Ein Mikrochip nach ISO-Norm ist Pflicht. Nur wenn der Hund bereits vor dem 3. Juli 2011 tätowiert wurde und die Kennzeichnung noch gut lesbar ist, wird diese ausnahmsweise akzeptiert. Der Chip muss unbedingt vor der Tollwutimpfung gesetzt worden sein, damit beide Einträge im Pass korrekt nachvollziehbar sind. Die Tollwutimpfung ist die wichtigste Voraussetzung für die Einreise. Hunde dürfen erst ab einem Alter von zwölf Wochen geimpft werden, und danach muss eine Wartefrist von 21 Tagen eingehalten werden, bevor sie nach Spanien reisen dürfen. Wiederholungsimpfungen sind sofort gültig, sodass die Wartefrist in diesen Fällen entfällt. Welpen unter 15 Wochen dürfen grundsätzlich nicht nach Spanien gebracht werden. Darüber hinaus gilt, dass pro Person maximal fünf Tiere mitgeführt werden dürfen, solange der Zweck nicht kommerziell ist. Für Urlaubs- oder Umzugsreisen ist das in der Regel unproblematisch.

Einreise aus Drittländern

Reist ein Hund aus einem Drittland wie den USA oder auch aus dem Vereinigten Königreich nach Spanien ein, gelten zusätzliche Vorschriften. Neben dem Heimtierausweis oder einem gleichwertigen Dokument muss ein amtliches Gesundheitszeugnis vorgelegt werden, das maximal zehn Tage vor Reisebeginn ausgestellt sein darf. Bei Tieren aus Ländern, die nicht als frei von Tollwut gelten, ist außerdem ein Tollwut-Antikörpertest vorgeschrieben. Dieser darf frühestens 30 Tage nach der Impfung erfolgen. Erst wenn das Laborergebnis ausreichend hohe Antikörpertiter nachweist, beginnt eine Wartefrist von drei Monaten, bevor der Hund nach Spanien gebracht werden darf. Der Grenzübertritt muss zudem über zugelassene Einreisestellen erfolgen, etwa bestimmte Flughäfen oder Seehäfen, wo tierärztliche Kontrollen möglich sind.

Kampfhunde und Listenhunde

Ein sensibles Thema in Spanien sind bestimmte Hunderassen, die als potenziell gefährlich eingestuft werden. Dazu zählen unter anderem Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Rottweiler, Dogo Argentino, Fila Brasileiro, Tosa Inu oder Akita Inu und noch andere Hunde.

 

Wer mit einem solchen Hund nach Spanien reist, muss sich auf zusätzliche Anforderungen einstellen. Je nach Region sind Sachkundenachweise, psychologische Eignungstests für den Halter, eine Haftpflichtversicherung, Leinen- und Maulkorbpflicht sowie besondere Registrierungsvorschriften vorgeschrieben. Da die Regelungen stark von der jeweiligen autonomen Gemeinschaft abhängen, ist es ratsam, sich schon vorab bei den örtlichen Behörden zu informieren.

Hunde im Alltag in Spanien

Auch wenn viele Spanier tierlieb sind, ist das Land im Alltag insgesamt weniger hundefreundlich als Deutschland. Hunde sind in zahlreichen Parkanlagen und Grünflächen nicht erlaubt. An Stränden besteht im Sommerhalbjahr in der Regel ein generelles Hundeverbot, auch wenn es mittlerweile einige ausgewiesene Hundestrände gibt. Die Kontrollen sind je nach Region unterschiedlich streng, rechtlich liegt das Verbot jedoch meist klar auf Seiten der Behörden.  In Restaurants, Hotels und Pensionen sind Hunde ebenfalls nicht überall willkommen. Manche Unterkünfte werben ausdrücklich mit Hundefreundlichkeit, andere lehnen Tiere grundsätzlich ab. Eine vorherige Nachfrage oder gezielte Auswahl hundefreundlicher Anbieter ist daher unverzichtbar. Auch im öffentlichen Nahverkehr gelten oft Sonderregeln. In Bussen und Zügen dürfen Hunde häufig nur in Transportboxen mitgeführt werden oder müssen einen Maulkorb tragen.

Gesundheitsvorsorge

Neben den offiziellen Einreisebestimmungen sollten Tierhalter auch die besonderen gesundheitlichen Risiken in Spanien beachten. Vor allem in den südlichen Regionen und auf den Kanarischen Inseln besteht eine erhöhte Gefahr durch Zecken und Mücken, die Krankheiten wie Leishmaniose oder Ehrlichiose übertragen können. Ein wirksamer Parasitenschutz sowie gegebenenfalls zusätzliche Impfungen sind daher dringend zu empfehlen. Regelmäßige Tierarztbesuche sind in Spanien problemlos möglich, allerdings sind die Kosten keineswegs niedriger als in Deutschland. Gleiches gilt für Tierpensionen, die es auf den Inseln wie Teneriffa ebenfalls gibt, oft sogar von deutschsprachigen Betreibern geführt.

Reisen und Transport

Für die Anreise mit dem Flugzeug ist eine IATA-konforme Transportbox erforderlich, die den Vorschriften der Fluggesellschaft entspricht. Kleine Hunde dürfen manchmal in der Kabine reisen, größere Tiere werden in einem klimatisierten Frachtraum transportiert. Die Reise kann für Hunde sehr belastend sein, weshalb vor allem bei älteren oder gesundheitlich angeschlagenen Tieren genau abgewogen werden sollte, ob der Flug zumutbar ist. Auch bei längeren Aufenthalten sollte man bedenken, dass Reisen nach Deutschland oder in andere Länder immer wieder anstehen können. Wer den Hund dann nicht mitnehmen möchte, muss rechtzeitig eine Unterkunft wie eine Tierpension organisieren.

Fazit

Die Einreise nach Spanien mit Hund ist klar geregelt und in vielen Punkten seit Jahren unverändert. Mikrochip, EU-Heimtierausweis und gültige Tollwutimpfung sind die Grundpfeiler. Für Tiere aus Drittstaaten kommen zusätzliche Anforderungen hinzu. Wer die Vorschriften beachtet, kann seinen Vierbeiner problemlos mitnehmen. Gleichzeitig sollten Hundebesitzer wissen, dass der Alltag in Spanien nicht immer so unkompliziert ist wie in Deutschland. Einschränkungen an Stränden, in Parks und in Unterkünften sind üblich, und die Gesundheitsvorsorge erfordert besondere Aufmerksamkeit. Wer diese Aspekte in seine Planung einbezieht, kann jedoch auch auf Teneriffa oder dem spanischen Festland viele schöne Momente mit seinem Hund erleben.