Lage und Anfahrt
Der Mirador de San Pedro befindet sich im Norden von Teneriffa, in der Gemeinde Los Realejos. Er liegt direkt an der Autostraße TF-5, die Puerto de la Cruz mit Icod de los Vinos verbindet. Wer von Puerto de la Cruz in westliche Richtung fährt, erreicht den Aussichtspunkt kurz vor dem beliebten Strand Playa El Socorro und der Ortschaft San Juan de la Rambla. Auf einer Höhe von rund 130 Metern über dem Meer bietet sich von hier aus ein grandioser Blick über die Küstenlinie, die sich weit nach Osten bis nach Puerto de la Cruz und nach Westen bis San Juan de la Rambla erstreckt. Parkmöglichkeiten sind vorhanden, und durch die gute Lage direkt an der Hauptstraße ist der Mirador sowohl für Autofahrer als auch für Busreisende ein leicht erreichbares Ziel.
Panoramablick über die Küste
Von der Plattform des Mirador de San Pedro eröffnet sich ein weiter Panoramablick über die imposante Nordküste der Insel. Steile Felsklippen, ausgedehnte Bananenplantagen und das tiefblaue Meer prägen das Bild. In der Ferne sind die Dächer von Puerto de la Cruz zu erkennen, während westlich die Küstenlinie mit ihren einsamen Buchten bis nach San Juan de la Rambla reicht. Besonders eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen dem üppigen Grün der Landschaft und den schwarzen Lavaklippen, die dramatisch ins Meer abfallen.
Restaurant-Café San Pedro
Direkt neben dem Aussichtspunkt befindet sich das gleichnamige Restaurant-Café San Pedro. Hier können Besucher eine Pause einlegen und kanarische Spezialitäten oder kleine Snacks genießen. Früher verfügte das Lokal über eine herrliche Terrasse, die weit über die Bananenplantagen hinausragte und für ihre spektakulären Aussichten bekannt war. Diese Terrasse ist heute leider nicht mehr zugänglich, doch der Blick vom Mirador selbst entschädigt in jedem Fall. Viele Wanderer nutzen das Restaurant als Ausgangs- oder Endpunkt ihrer Touren durch die Rambla de Castro.
Rambla de Castro – Natur und Geschichte
Der Mirador de San Pedro ist zugleich Ausgangspunkt für eine der schönsten Wanderungen im Norden Teneriffas. Das Naturschutzgebiet Rambla de Castro gilt als eines der fruchtbarsten und grünsten Gebiete der Insel. Hier wachsen Palmen, Drachenbäume und zahlreiche endemische Pflanzenarten. Auf den Wegen durch dieses Küstenparadies stoßen Besucher immer wieder auf historische Bauwerke, die an die landwirtschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Region erinnern. Besonders sehenswert ist die Casa Casona de los Castro aus dem 16. Jahrhundert, ein Herrenhaus, das einst einer der mächtigsten Familien der Gegend gehörte. Ebenso begegnet man alten Wasserleitungen und Aquädukten, die von der langen Tradition der Bewässerungskunst zeugen.
El Camello – der Felsen im Meer
Direkt unterhalb des Aussichtspunktes fällt der Blick auf den markanten Felsen „El Camello“. Der Name bedeutet „das Kamel“, und tatsächlich erinnert seine Form an den Rücken eines ruhenden Tieres, das mitten im Atlantik liegt. Dieser Felsen ist ein beliebtes Fotomotiv und eines der vielen kleinen Naturwunder, die die Nordküste so unverwechselbar machen.
Casa Hamilton – Industriegeschichte an der Küste
In der Ferne, spektakulär an den Klippen gelegen, erhebt sich die Ruine des Casa Hamilton, auch bekannt als „Elevador de Aguas de la Gordejuela“. Dieses eindrucksvolle, dreistöckige Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und beherbergte die erste Dampfmaschine von Teneriffa. Aufgabe der Anlage war es, das Wasser der Gordejuela-Quelle, das bis dahin ungenutzt ins Meer floss, nach oben zu pumpen und damit die umliegenden Bananenplantagen zu bewässern. Zudem betrieb die Wasserkraft auch eine Getreidemühle. Verantwortlich für den Bau war die britische Familie Hamilton, die eine bedeutende Rolle im Bananenexport der Insel spielte. Heute ist das Gebäude dem Verfall preisgegeben, doch gerade dieser Zustand macht es zu einem faszinierenden Anblick und zu einem Symbol für den Übergang von traditioneller Landwirtschaft zur modernen Industrie.
Fazit
Der Mirador de San Pedro ist weit mehr als nur ein Aussichtspunkt. Er ist ein Tor zu einer der reizvollsten Landschaften von Teneriffa, in der sich Natur, Geschichte und Kultur auf eindrucksvolle Weise verbinden. Wer hier anhält, wird nicht nur mit spektakulären Panoramablicken belohnt, sondern auch mit spannenden Einblicken in die Vergangenheit der Insel. Ob als kurzer Stopp an der TF-5 oder als Ausgangspunkt.