Montaña la Saorra

Montaña la Saorra – Ein stiller Vulkan im Herzen von El Palmar

Am südlichen Rand des Palmar-Tals, dort wo das Licht des Atlantiks die Hügel sanft vergoldet, erhebt sich die Montaña la Saorra. Auf den ersten Blick wirkt sie unscheinbar, doch wer ihr näherkommt, spürt sofort die Geschichte, die in ihrem vulkanischen Herzen schlummert. Diese stille Erhebung im Teno-Gebirge erzählt von der unerschütterlichen Kraft der Natur, vom unermüdlichen Schaffen der Menschen und von der langsamen Rückeroberung durch die Wildnis. Wer die Montaña la Saorra betritt, taucht ein in ein Stück Teneriffa, das noch nicht vom Massentourismus berührt wurde, ein Ort, an dem Zeit und Landschaft in Einklang scheinen.

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Zwischen Himmel und Atlantik – Lage und Ausblick

El Palmar liegt eingebettet in ein Tal voller Terrassen und kleiner Felder, geschützt von den schroffen Bergrücken des Teno-Massivs. Die Montaña la Saorra thront leicht abgesetzt am südlichen Talrand und eröffnet vom Gipfel aus ein Panorama, das den Atem raubt. Die grünen Felder, die sich wie Teppiche über das Tal legen, die schroffen Felsen der Nachbarhänge und der schimmernde Atlantik am Horizont wirken wie in einem Gemälde, das im Wechsel von Morgen- und Abendlicht immer neue Facetten zeigt. Diese stille Aussicht macht die Montaña zu einem natürlichen Balkon über die Insel, ein Ort, an dem man den Puls der Natur spüren kann.

Geologie, Picón und die Geschichte des Berges

Montaña la Saorra ist kein schroffer Basaltvulkan wie viele andere Gipfel von Teneriffa. Sie besteht aus lockerem pyroklastischem Material, aus Lapilli, das hier auf den Kanaren Picón genannt wird. Diese kleinen, porösen Steinchen sind mehr als nur geologisches Material. Sie sind Zeugen vergangener Eruptionen, die vor Jahrtausenden die Landschaft formten. Ihre Struktur speichert Feuchtigkeit, schützt den Boden vor Austrocknung und verleiht der Region ein einzigartiges Mikroklima. Über Jahrzehnte hinweg wurde der Picón von den Einheimischen abgebaut. Kleine Gruben und Terrassen künden noch heute von dieser Tätigkeit. Früher war der Berg ein lebendiger Teil der Landwirtschaft von Teneriffa. Der Picón bedeckte die Felder, bewahrte die Erde und half, die Ernten zu sichern. Manche der Abbauflächen scheinen noch immer vom menschlichen Eingriff gezeichnet, andere sind bereits von zarten Sträuchern und jungen Pinien überwuchert. So erzählt der Berg von der Symbiose zwischen Mensch und Natur, die hier über Generationen hinweg existierte.

Wanderung durch Zeit und Landschaft

Der Aufstieg zur Montaña la Saorra ist ein Erlebnis für alle Sinne. Die Wege führen durch steinige Pfade, vorbei an Agaven, Wolfsmilchgewächsen und Feigenkakteen, deren Schatten im späten Licht geheimnisvolle Muster auf den Boden werfen. Immer wieder öffnen sich kleine Lichtungen, in denen die alten Picón-Gruben wie natürliche Amphitheater wirken. Wer innehält, hört das leise Rascheln des Windes, das Zwitschern der Vögel und das entfernte Blöken von Ziegenherden, die Geräusche der Insel, unverfälscht und beruhigend. Oben angekommen, erschließt sich ein weites Panorama, das Tal von El Palmar, die grünen Terrassenfelder, die felsigen Höhen des Teno-Gebirges und der glitzernde Atlantik. Hier spürt man die Ruhe und Beständigkeit eines Ortes, an dem die Zeit langsamer vergeht. Es ist ein Moment, in dem die vulkanische Vergangenheit, die landwirtschaftliche Gegenwart und die unberührte Natur in einem Atemzug erfahrbar werden.

Ein Ort der Begegnung zwischen Natur und Kultur

Heute gehört die Montaña la Saorra zum Parque Rural de Teno, und aktive Abbauarbeiten sind verboten. Die stillen Gruben und terrassierten Hänge sind Zeugnisse einer vergangenen Ära, die zeigen, wie eng die Menschen mit der vulkanischen Landschaft verbunden waren. Besucher können hier nicht nur die geologischen Besonderheiten entdecken, sondern auch in die Geschichte der Insel eintauchen, in das Leben der Bauern, die das Picón aus den Hängen gewannen und damit ihre Felder schützten. Die Natur hat sich längst vielerorts zurückerobert, und die Mischung aus wildem Grün und grauen Vulkanflächen verleiht der Montaña einen ganz eigenen Zauber. Wer sich Zeit nimmt, die Pfade zu erkunden, erlebt die Insel in ihrer authentischsten Form, still, ursprünglich und voller Geschichte.

Fazit – Ein geologisches und kulturelles Juwel

Die Montaña la Saorra ist nicht einfach nur ein Berg für spektakuläre Action oder touristische Massenattraktionen. Sie ist ein Ort für das Innehalten, für das genaue Hinschauen und das Eintauchen in die vulkanische Seele von Teneriffa. Zwischen Picóngruben, wilden Pflanzen und terrassierten Hängen erzählt sie von den Kräften, die die Insel geformt haben, und von den Menschen, die sie über Jahrhunderte nutzten. Für Reisende, die Authentizität, Natur und Geschichte suchen, ist die Montaña la Saorra ein stilles, aber tief beeindruckendes Ziel, ein Ort, an dem die Seele der Insel spürbar wird.

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