Ein Naturschauspiel im Frühling
Von April bis etwa Mitte Juni verwandelt sich die Bergwelt von Teneriffa in eine leuchtende Farbenpracht. Der Goldmohn, eine aus Kalifornien stammende Pflanze, entfaltet in dieser Zeit seine volle Schönheit und überzieht ganze Hänge der Insel mit einem satten, goldgelben Blütenteppich. Besucher erleben dann ein wahres Blumenmeer, das sich über weite Flächen erstreckt und die Landschaft in ein zauberhaftes Licht taucht.
Die besten Orte zur Blütezeit
Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieses Schauspiel am Südhang des Cumbre Dorsal, oberhalb der Orte Arafo und Güímar. Auch in der Umgebung von Vilaflor und entlang der Panoramastraße TF-24, die von La Esperanza zum Teide-Nationalpark führt, eröffnet sich immer wieder ein atemberaubender Blick auf leuchtende Mohnfelder. Schon am Straßenrand oberhalb der Baumgrenze, auf über 2.000 Metern Höhe, strahlen die Blüten in kräftigem Gelb und begleiten Reisende auf ihrem Weg durch die Vulkanlandschaft.
Ein Fest der Farben
Das Zusammenspiel der leuchtenden Blüten mit der vulkanischen Umgebung macht den besonderen Reiz dieser Erscheinung aus. Die Hänge sind in ein intensives Gelb getaucht, das in der klaren Sonne von Teneriffa fast golden wirkt. Dazu treten die dunklen, rötlichen und braunen Töne des Vulkangesteins, die der Landschaft Tiefe verleihen. Im Hintergrund schimmert das Blau des Atlantiks, das manchmal von einem weißen Wolkenmeer unterbrochen wird. Dieses Farbspiel ist ein einzigartiger Zauber, ein Wunder der Natur, das man so intensiv nur selten auf der Erde erlebt.
Höhenlagen und Lebensraum
Der Goldmohn gedeiht auf Teneriffa ausschließlich in Höhenlagen oberhalb von 800 Metern. Hier findet er die idealen Bedingungen, um sich üppig zu entfalten. Selbst in den kargen Regionen über der Baumgrenze, wo nur noch wenige Pflanzen wachsen, leuchten seine Blüten. Das macht die Fahrt oder Wanderung durch diese Gebiete zu einem unvergesslichen Erlebnis, da die Pflanzen wie aus dem Nichts zwischen Lava, Asche und Fels aufblühen.
Schutz und Bewahrung
Bemerkenswert ist, dass der Goldmohn auf Teneriffa ohne jegliche Pflege oder Zuchtmaßnahmen gedeiht. Er ist zu einem festen Bestandteil der Frühlingslandschaft geworden, ohne dass der Mensch in sein Wachstum eingreift. Damit dieses Naturwunder jedoch dauerhaft erhalten bleibt, achten Ranger darauf, dass die Pflanzen nicht ausgerissen oder die Wiesen beschädigt werden. Besucher sind angehalten, auf den Wegen zu bleiben und die Blütenpracht mit Respekt zu genießen.
Ein Erlebnis für die Sinne
Wer im Frühling nach Teneriffa reist, sollte sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen. Die Goldmohnfelder sind nicht nur ein Fest für die Augen, sondern auch ein Symbol für die besondere Vielfalt der Insel. Innerhalb weniger Autominuten kann man vom sonnigen Küstenstreifen in eine Welt eintauchen, die von sattem Grün, dunklem Vulkangestein und einem endlosen Blütenmeer geprägt ist. Es ist ein Erlebnis, das den Zauber Teneriffas auf eindrucksvolle Weise offenbart und noch lange in Erinnerung bleibt.