Ein besonderer Teneriffa Reisebericht von Ute Stoll

Zwischen Himmel und Erde 

 

Am südlich gelegenen Flughafen von Teneriffa startete unsere Reise zu dem im Nord-Westen der Insel gelegenen Ort Buenavista del Norte. 

 

Während mein Mann die Aufgabe des nicht vorhandenen Navigationssystems übernahm, setzte ich mich hinter das Steuer unseres kleinen, schwarzen VW Polos der uns für die kommenden 5 Tage begleiten sollte. Ausgestattet mit einer einfachen Straßenkarte, die ich im Vorfeld mit vielen Highlights aus der Landschafts- und Architekturszene gespickt hatte, entschieden wir uns spontan für die kürzeste Verbindung, die uns über einen Pass und durch das romantisch gelegene Bergdorf  Masca führen sollte.

Ich war sehr gespannt auf diese Fahrt, denn das Dorf wurde mir in einem unserer Reiseführer als besonders sehenswert beschrieben. Was mich allerdings noch viel mehr beeindruckte als die wundervolle Umgebung, war der defensive Fahrstil mancher Autofahrer die mit ihren abenteuerlichen Fahrmanövern versuchten den Pass zu überqueren, der teilweise nur Platz für eine Autobreite bot. Von Zeit zu Zeit begegneten uns auch „Kleinbusse“ mit Touristen, die sich den Weg über die schmale Straße bahnten und  die den bis dahin fließenden Verkehr zum Erliegen brachten, indem sie haarsträubende Ausweichmanöver im Gegenverkehr provozierten. Gestählt durch etliche Jahre Südtirol und einer Befahrung des Umbrailpasses, sah ich alles bis zur 20.ten Kurve relativ entspannt. Danach habe ich nur noch gehofft, dass die Selbstbeteiligung unserer im Vorfeld abgeschlossenen Teilkaskoversicherung für unseren VW Polo, nicht wirklich zum Einsatz kommen wird.

Wir hatten Glück. Wie durch ein Wunder überstand unser, bis an die Decke bepackter, kleiner Wagen die anstrengende aber landschaftlich wundervolle Fahrt über die steile, enge Bergstrasse bis hin zu unserem Hotel und stand am Nachmittag wohlbehalten in einer Parkbucht vor unserer Unterkunft. 

 

Den Rest des Tages nutzten wir dazu, die traumhaft schöne Hotelanlage auf uns wirken zu lassen.

Am nächsten Tag fuhren wir die Küstenstraße entlang über Garachico und Icod, um die bezaubernde Stadt La Laguna bei Santa Cruz zu besichtigen. Diese beeindruckt Ihre Besucher nicht nur mit einem wunderschönen, historischen Stadtkern sondern gleichermaßen mit unzähligen, hübschen Hausfassaden, alten Kirchen und prachtvoll angelegten Innengärten von ehrwürdigen Herrenhäusern.

Kurz darauf fuhren wir weiter in die Hauptstadt der Insel, Santa Cruz. Ziel unserer Reise war das im Osten gelegene Auditorium, welches mein Lieblingsarchitekt Santiago Calatrava entworfen hat und welches teilweise als Wahrzeichen der Insel angesehen wird. Die meisten Bauwerke Calatrava`s fallen durch die skulpturale Wirkung ihres Tragwerks auf.

Oftmals werden Parallelen zu natürlichen Strukturen wie Blattwerk, Skelette oder Flügeln gezogen. In diesem Fall erinnerte mich das Dach des eindrucksvollen Gebäudes in der Tat an einen großen Flügel, der sich schützend über die ihm untergeordneten Gebäude erstreckte. Meine anfänglichen Bedenken, dass das monumentale Gebäude zu Renovierungszwecken mit einem Gerüst eingehaust sein könnte, welches ein Ablichten verhindert, bestätigte sich zum Glück nicht.

Diesen Tag wollte ich unbedingt an einem Ort ausklingen lassen, der mich aufgrund vieler eindrucksvoller Bilder im Internet, sehr neugierig gemacht hat. Er lag auf unserer Heimatstrecke und war über eine wunderschöne Passstraße zu erreichen. Ich wusste was mich erwartete und ich wusste, dass ich das aus gesundheitlichen Gründen eigentlich gar nicht machen durfte. Die Rede ist von einem Abstieg über ca. 250 Treppenstufen die hinunter zu dem traumhaft schönen Strand Benijo führten.

Die Anstrengung hatte sich gelohnt. Da ich leider nicht über die vielen Felsen klettern konnte um mir den besten Platz auszusuchen, baute ich kurz nach der letzten Treppenstufe mein Stativ auf. Wir hatten auflaufendes Wasser, sodass ich mich beeilen musste um ein paar von meinen heiß ersehnten Bildern machen zu können. Die untergehende Sonne tauchte die Felsen von Anaga in ein unendlich schönes, warmes Licht. Ich hätte noch stundenlang dort stehen können, um den Anblick zu genießen. Als wir wenig später wieder am Auto standen und einen letzten Blick auf meinen Standpunkt warfen an dem die Fotos entstanden sind stellten wir fest, dass er schon komplett mit Wasser bedeckt war.

Leider gehen fünf Tage viel zu schnell vorüber und so habe ich mir schon vor dem Abflug in unsere Heimatstadt gewünscht, dass ich diese zauberhafte Insel auf jeden Fall noch einmal besuchen möchte.

 

Dieser wirklich tolle Reisebericht und die Bilder wurden mir von Ute Stoll für meinen Reiseführer zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.

 

Hier geht es zu Ihrer offiziellen Webseite. 

 

Licht Bild Werke - Ute Stoll