Tourencharakter & Highlights
Diese abwechslungsreiche Wanderung führt durch die beeindruckende Natur des Anaga-Gebirges, einem der ältesten Teile Teneriffas. Sie kombiniert dichte Lorbeerwälder, atemberaubende Ausblicke, traditionelle Höhlensiedlungen und einsame Bergdörfer zu einem besonderen Natur- und Kulturerlebnis.
Höhepunkte der Tour sind:
Der Abstieg durch uralte Lorbeerwälder
Die Stille und Ursprünglichkeit des Höhlendorfes Chinamada
Fernblicke bis zum Atlantik und zum Roque de Taborno
Der wenig bekannte Übergang nach Las Carboneras mit typischem Dorfleben
Die Tour beginnt am Cruz del Carmen, einem beliebten Aussichtspunkt im Herzen des Anaga-Gebirges (ca. 920 m ü. M.). Er ist mit dem öffentlichen Nahverkehr gut erreichbar: Buslinien 273, 275, 76 oder 77 bringen Wanderer bequem bis zum Startpunkt. Wir selbst nutzen zwei Autos: Eines stellen wir vorab am Zielpunkt in Las Carboneras ab, das andere parken wir am Startpunkt. Diese Lösung erleichtert die Organisation bei Streckenwanderungen.
1. Etappe: Cruz del Carmen – Abstieg in den Barranco
Start ist rechts neben dem Restaurant Cruz del Carmen. Der Weg führt zunächst durch einen verwunschenen Lorbeerwald, dicht, schattig, grün. Der Pfad verläuft stetig bergab und kann bei Nässe rutschig sein, gutes Schuhwerk ist hier Pflicht! Nach einiger Zeit fällt ein kleines, unscheinbares Holzschild auf. Hier heißt es aufpassen. Es zeigt den Abzweig Richtung Chinamada an. Ein steiler Abstieg folgt, vorbei an moosbedeckten Felsen, bis wir einen kleinen Bach überqueren. Von Weitem hören wir bereits das Plätschern eines Mini-Wasserfalls, der sich in den Bach ergießt, ein kleines Naturjuwel.
2. Etappe: Aufstieg zur Lichtung und Richtung Batan de Arriba
Nach dem Talgrund geht es wieder bergauf , über Treppen, Steinpfade und Waldstücke. Oben angekommen erreichen wir eine Lichtung mit einem einzelnen Haus, umgeben von terrassierten Feldern, ein erstes Zeichen menschlicher Besiedlung. Der Weg führt weiter mit weitem Blick auf das Tal und die Siedlung Batan de Arriba. Immer wieder sehen wir kleine Höfe und bewirtschaftete Felder, eingebettet in die bergige Landschaft.
3. Etappe: Wald, Ausblicke und Casa del Río
Der Pfad verläuft kurz durch ein weiteres Waldstück, bevor wir auf eine Straße treffen. Eine Rechtskurve wird ausgelaufen, dann geht es weiter Richtung Casa del Río, eine verstreute kleine Ortschaft. Von hier aus genießen wir einen fantastischen Ausblick auf Chinamada und die umliegenden Berge bis zum Atlantik. Bei klarer Sicht erkennt man sogar Punta del Hidalgo tief unten an der Küste.
4. Etappe: Höhenweg mit Roque de Taborno im Blick
Jetzt verläuft der Weg in einem ständigen Auf und Ab, begleitet von beeindruckenden Ausblicken auf den Roque de Taborno, der majestätisch über dem Tal thront. Immer wieder zeigen uns Wegweiser die Richtung nach Chinamada. Die Vegetation wechselt zwischen Ginster, Kiefern, Lorbeer und landwirtschaftlich genutzten Flächen, ein typisches Bild für das Anaga-Gebirge.
5. Etappe: Begegnung mit Ziegen & Abstieg nach Chinamada
Wir passieren einen Ziegenhof, wo uns das Meckern der Tiere empfängt. Danach geht es erneut durch ein kurzes Waldstück, bevor wir einen Felsvorsprung erreichen. An dieser Stelle biegt der Weg links sehr steil hinunter, Trittsicherheit ist hier gefragt! Schon bald trifft der Pfad auf eine Straße, die uns direkt zum Dorfplatz von Chinamada führt.
6. Etappe: Rast in Chinamada
Zeit für eine Pause. Chinamada liegt auf etwa 600 m Höhe und ist berühmt für seine Höhlenhäuser, die teilweise noch bewohnt sind. Der Ort gehört zur Gemeinde La Laguna, heute leben hier nur noch neun Einwohner. Während unserer Rast begegnen wir nur vier anderen Wanderern – der Ort wirkt friedlich und fast verlassen.
7. Etappe: Weiterweg nach Las Carboneras
Nach der Pause geht es weiter Richtung Las Carboneras, das noch etwa 2,3 km entfernt liegt. Der Weg führt vorbei an weiteren Terrassenfeldern und kleinen Gemüsegärten. Ein besonderes Detail unterwegs. Ein Lastenaufzug, der am Steilhang befestigt ist, noch heute genutzt, um Material in abgelegene Felder oder Höfe zu transportieren.
Ziel erreicht: Las Carboneras
Schließlich erreichen wir das kleine Dorf Las Carboneras, der Name bedeutet „Kohlenmeiler“ und erinnert an die frühere Holzkohleproduktion der Region. Hier endet unsere Wanderung. Wir steigen in unser vorab geparktes Auto und fahren entspannt zu unseren Freunden, wo wir den Tag mit leckerer kanarischer Küche in einem unserer Stammlokale ausklingen lassen.
Praktische Tipps & Hinweise
Ausrüstung: Feste Wanderschuhe, Regenschutz, Wasser, evtl. Wanderstöcke für steile Abschnitte
Wetter beachten: Der Weg kann bei Feuchtigkeit rutschig sein – besonders im Lorbeerwald
Einkehr: Nur in Las Carboneras oder auf eigene Organisation – Chinamada hat kein aktives Lokal
Alternativrouten: Wer Rundtouren bevorzugt, kann Chinamada auch über andere Pfade erreichen, z. B. von Punta del Hidalgo
Respekt vor der Natur: Die Anaga-Region ist UNESCO-Biosphärenreservat – bitte nur markierte Wege nutzen