Igueste de San Andrés

Ein verborgenes Dorf am Rande des Anaga-Gebirges

Im äußersten Nordosten von Teneriffa, am Fuße des wilden und grünen Anaga-Gebirges, liegt der kleine Ort Igueste de San Andrés, ein Geheimtipp für Naturfreunde, Wanderer und alle, die das authentische Inselleben abseits der Touristenströme suchen. Der Ort gehört zur Gemeinde Santa Cruz de Tenerife und zählt rund 550 Einwohner. Trotz seiner Nähe zur Hauptstadt wirkt Igueste wie eine andere Welt, ruhig, ursprünglich und tief mit der Natur verbunden.

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Der Weg ist das Ziel

Die Anreise selbst ist bereits ein Erlebnis. Ausgangspunkt ist die Hauptstadt Santa Cruz, von der aus man zunächst in Richtung des berühmten Playa de las Teresitas fährt, einem der wenigen Strände Teneriffas mit feinem, weißen Saharasand und gesäumt von Palmen. Von dort aus windet sich eine schmale, serpentinenreiche Straße an der Küste entlang durch steile Felsformationen und üppige Vegetation bis in das abgeschiedene Dorf. Dieser Straßenabschnitt hat Geschichte. Bis 1922 war Igueste nur schwer erreichbar, der Seeweg galt als der schnellste Weg nach Santa Cruz. Erst mit dem Bau einer einfachen Fahrspur durch die Felsen wurde der Ort erstmals über Land erschlossen. Ab 1940 wurde die Straße befestigt und gepflastert, was schließlich den Einsatz öffentlicher Verkehrsmittel ermöglichte und die Verbindung zur Außenwelt entscheidend verbesserte.

Dorfidylle mit Tradition

Im Zentrum von Igueste de San Andrés liegt die Kapelle San Pedro, ein kleines Gotteshaus, das 1786 auf dem Dorfplatz Plaza San Pedro errichtet wurde. Die Kapelle ist bewusst schlicht gehalten: Sie besitzt weder Glockenturm noch Glocke und bietet Platz für nur etwa 20 Personen. Diese bescheidene Bauweise ist typisch für viele religiöse Gebäude in den kleinen kanarischen Bergdörfern und spiegelt die spirituelle, aber bodenständige Lebensweise der Dorfbewohner wider.

Grünes Tal voller Leben

Ein prägendes Element des Ortes ist der Barranco de Igueste, ein kleines Tal mit einem Wasserlauf, der selbst in den trockeneren Monaten selten ganz austrocknet. Dank dieser zuverlässigen Wasserquelle ist das Tal außergewöhnlich fruchtbar und grün, eine Seltenheit auf der sonst oft kargen Vulkaninsel.  In der weiten Talmulde gedeihen zahlreiche tropische und subtropische Früchte. Bananen, Mangos, Avocados, Zitronen, Orangen und Papayas wachsen hier fast das ganze Jahr über. Darüber hinaus bauen viele Einheimische auf ihren kleinen Terrassenfeldern auch Salat, Kartoffeln, Zwiebeln und andere Gemüsesorten für den Eigenbedarf an. Im Sommer wird der Barranco zudem zur Heimat vieler Enten, die das Leben im Dorf mit ihrem Geschnatter bereichern, ein charmantes Detail, das besonders bei Kindern beliebt ist.

Ein Ort für Entdecker und Ruhesuchende

Trotz seiner Schönheit und Ursprünglichkeit ist Igueste de San Andrés bislang vom Massentourismus verschont geblieben. Das macht den Ort zu einem idealen Ziel für Wanderer, Fotografen und alle, die Teneriffa von seiner ruhigen Seite kennenlernen möchten. Zahlreiche Wanderwege starten direkt im Dorf und führen durch das beeindruckende Anaga-Gebirge, das seit 2015 zum UNESCO-Biosphärenreservat gehört. Igueste de San Andrés bietet kein großes Hotel, aber dafür viel Gastfreundschaft, atemberaubende Natur und das Gefühl, in eine andere Zeit einzutauchen. Tipp: Wer einen Ausflug nach Igueste de San Andrés plant, sollte ausreichend Zeit mitbringen, sei es für einen Spaziergang durch die engen Gassen, eine Wanderung durch die Berglandschaft oder einfach zum Genießen der ruhigen Atmosphäre dieses außergewöhnlichen Ortes.

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