Chinamada

Chinamada, ein Dorf mit Geschichte

Hoch oben im wildromantischen Anagagebirge auf etwa 600 Metern Höhe liegt Chinamada, ein traditionelles Höhlendorf auf Teneriffa. Der kleine Ort gehört zur Gemeinde San Cristóbal de La Laguna und bietet nicht nur spektakuläre Landschaften, sondern auch einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Lebensweise der Insel. Das Besondere an Chinamada sind die Wohnhöhlen, die direkt in das vulkanische Gestein geschlagen wurden. Diese Bauweise sorgt das ganze Jahr über für ein angenehm kühles Raumklima, ganz ohne moderne Technik. Die Höhlen werden auch heute noch genutzt und sind ein lebendiges Zeugnis einer ursprünglichen, an die Natur angepassten Lebensweise.

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Die Ursprünge dieser Bauweise lassen sich bis zu den Guanchen, den Ureinwohnern Teneriffas, zurückverfolgen. Sie lebten bis zur spanischen Eroberung um 1400 in einer steinzeitlichen Kultur. Hauptsächlich betrieben sie Ackerbau und Viehzucht, auch in Chinamada. Da sie keine Boote kannten, wurde vom Land aus gefischt. Ihre Lebensweise prägte die Insel über viele Jahrhunderte. Heute leben in Chinamada nur noch etwa 15 Menschen. Tagsüber gehen sie wie einst ihrer Arbeit auf den umliegenden Feldern nach und bewahren so ein Stück traditioneller Lebensweise. Der Ort wirkt fast wie aus der Zeit gefallen und gerade das macht ihn für Besucher so besonders.

Neben der Geschichte lockt Chinamada auch mit seiner beeindruckenden Natur. Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch das Anagagebirge, etwa auf der beliebten Route nach Punta del Hidalgo, die spektakuläre Ausblicke auf Küste und Berge bietet. Ein Abstecher in das urige Höhlenrestaurant mit kanarischen Spezialitäten rundet den Besuch perfekt ab.

So gelangt man ins Höhlendorf Chinamada

Die Anreise nach Chinamada ist bereits ein Erlebnis für sich, sie führt durch die faszinierende Landschaft des Anagagebirges mit üppigen Wäldern, steilen Hängen und beeindruckenden Ausblicken. Der Weg beginnt in Richtung Taborno, der mit 1.024 Metern höchsten Erhebung des Anagagebirges. Man folgt der kurvenreichen Straße in Richtung Taborno / Las Carboneras. Kurz vor dem Dorf Taborno, noch tief im Lorbeerwald, zweigt eine Straße nach Las Carboneras ab hier unbedingt links abbiegen. 

Früher endete an diesem Punkt die befahrbare Strecke. Wer nach Chinamada wollte, musste zu Fuß gehen oder auf dem Rücken eines Esels reisen. Doch seit den 1990er Jahren führt eine asphaltierte Straße direkt bis zum kleinen Parkplatz oberhalb des Dorfes. Von dort aus erreicht man Chinamada in wenigen Minuten zu Fuß, das Dorf selbst ist autofrei und bewahrt sich so seinen ursprünglichen Charakter.

Hier der Wanderweg von Chinamada nach Punta del Hidalgo

Am Anfang geht es über die steile Schlucht von Tomadero abwärts. Der Pfad durchquert in seinen ersten Wegstücken einige Terassenfelder. Danach führt er zwischen Felsen durch eine stufenartige Landschaft. In dieser Gegend kann man die tiefsten Höhlen entdecken, sie dienten als Schutzort, zum Ausruhen aber auch zum Essen. 

Im letzten Drittel der Wanderung erreicht man den Felsen Roque de Los Dos Hermanos, dieser ist direkt über dem Strand von Los Troches. Von dort hat man eine wunderschöne Aussicht über das Küstengebiet von Anaga. Nun beginnt der Wanderweg auf der Südseite des Felsens in Richtung der Schlucht Barranco del Río, in einem so genannten Zick-zick-Abstieg. Von dort aus erreicht man über eine aufwärts führende Piste Punta del Hidalgo.

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