Iglesia de San Juan Bautista

Die Iglesia de San Juan Bautista im malerischen Ort San Juan de la Rambla auf Teneriffa gehört zu den bedeutendsten sakralen Bauwerken im Norden der Insel. Ihre Ursprünge reichen bis ins Jahr 1530 zurück, als Martín Rodríguez, der als Gründer des Ortes gilt, an dieser Stelle eine kleine Kapelle zu Ehren des Heiligen Johannes des Täufers errichten ließ. Bereits wenige Jahre später wuchs die Gemeinde so stark, dass das Gotteshaus zur Pfarrkirche erhoben wurde. Über die Jahrhunderte wurde das Bauwerk mehrfach erweitert, wobei es seine ursprüngliche Lage und den engen Bezug zum Ortskern stets beibehielt.

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Architektonisch zeigt die Kirche eine harmonische Verbindung zwischen kanarischen, gotischen und barocken Elementen. Besonders charakteristisch ist die zweischiffige Anlage, die durch toskanische Säulen und Rundbögen gegliedert wird. Über beiden Schiffen spannt sich eine kunstvoll gearbeitete Holzdecke im Mudejar-Stil, deren geometrische Muster und handgeschnitzte Details einen besonderen Reiz ausstrahlen. Diese Art von Holzdecke, auch Artesonado genannt, ist typisch für die kanarische Sakralarchitektur des 16. und 17. Jahrhunderts und verleiht dem Innenraum eine warme, fast intime Atmosphäre.

Die Geschichte der Kirche ist nicht nur von Erweiterungen, sondern auch von schweren Zerstörungen geprägt. Ein verheerender Sturm im Jahr 1722 beschädigte Dach und Mauern so stark, dass ein fast vollständiger Wiederaufbau nötig wurde. Dank des Einsatzes der gesamten Gemeinde konnte die Kirche innerhalb von vier Jahren wiederhergestellt und in neuer Pracht vollendet werden. Im 19. Jahrhundert folgten weitere Anbauten, darunter zusätzliche Kapellen, ein Taufbereich sowie ein Camarín, ein spezieller Schrein, der eine besonders verehrte Christusfigur beherbergt.

Im Inneren birgt die Iglesia de San Juan Bautista eine bemerkenswerte Sammlung sakraler Kunst. Der Hauptaltar, ein prachtvoller Retablo aus dem frühen 18. Jahrhundert, beeindruckt mit seiner vergoldeten, reich verzierten Holzarbeit und den barocken Formen. Zu den bedeutendsten Kunstwerken zählen Skulpturen aus unterschiedlichen Epochen und Regionen, wie eine Statue des heiligen Antonius aus der Sevillanischen Schule, eine feine Alabasterfigur der Virgen del Pino sowie eine kunstvoll gearbeitete Dolorosa aus Guatemala. Besonders wertvoll ist zudem ein goldener Kelch, der zu den wenigen seiner Art auf der Insel zählt.

Die Kirche steht nicht isoliert, sondern bildet gemeinsam mit den umliegenden historischen Gebäuden ein harmonisches Ensemble. Rund um sie finden sich Häuser traditioneller kanarischer Architektur, deren Holzbalkone, massive Holztüren und kunstvolle Innenhöfe den historischen Charakter des Ortskerns bewahren. Dieser Bereich wurde 1993 offiziell als Kulturgut von besonderem Interesse unter Schutz gestellt. So bleibt die Iglesia de San Juan Bautista nicht nur ein religiöser Mittelpunkt, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der Geschichte und Identität von San Juan de la Rambla.

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