Hintergrund und Bedeutung
Die Ermita de Rojas liegt an der Küste von El Sauzal auf Teneriffa, eingebettet in den geschützten Landschaftsraum Costa de Acentejo. In früheren Zeiten gab es entlang dieser Küste zahlreiche Bauten, einfache Siedlungen, Hütten, Geräteschuppen, in Rojas, El Cangrejillo und El Puertito, viele davon ohne Bewilligung errichtet. Zwischen 2006 und 2011 wurden etwa 400 dieser unkontrollierten Konstruktionen abgerissen. Die Küste wurde damit vermehrt öffentlich zugänglich gemacht, sauberer und naturnaher gestaltet. In diesem Kontext verblieb die Ermita de Rojas als eines der wenigen noch sichtbaren Zeugnisse jener Küstensiedlungen
Landschaft und Atmosphäre
Die Küste bei Rojas beeindruckt durch ihre wilde, natürliche Schönheit. Rote und schwarze vulkanische Felsen, steil abfallende Klippen, kleine natürliche Buchten und Höhlen prägen das Bild. Meist sind keine Sandstrände vorhanden; stattdessen gibt es Felsplatten, die als natürliche Sonnenterrassen dienen, sobald das Meer ruhig ist. Die Küstenvegetation ist typisch für die Kanarischen Inseln, mit einheimischen Arten, die dem Ort einen starken regionalen Charakter verleihen. Wanderwege verlaufen dicht an der Küste oder leicht erhöht, offerieren tolle Ausblicke auf Atlantik und Umgebung. Der Weg zur Ermita ist Teil eines solchen Küstenpfades.
Die Ermita selbst
Die Kapelle, schlicht in Bau und Gestaltung, steht nahe an der Küste auf einer kleinen Art Platz. Sie besteht aus einem einfachen rechteckigen Raum, wirkt solide und funktional. Aufwändige Verzierungen fehlen, was der Kapelle eine gewisse Ruhe und Bescheidenheit verleiht. Ihre Präsenz wird durch die Umgebung betont. Das Meer, die Felsen, das Licht. Die Ermita dient weniger als spektakuläres Monument denn als stiller, spiritueller Orientierungspunkt für Einheimische und Reisende, die Ruhe und Natur suchen.
Anreise und Erleben
Die Straße zur Küste ist oft kurvenreich und eng, was die Anfahrt ein wenig herausfordernd macht. Parkmöglichkeiten sind begrenzt, besonders an Tagen mit schönem Wetter. Wer die Ermita besuchen möchte, legt häufig einen Fußmarsch ein, teils über den Küstenpfad, der landschaftlich reizvoll ist. Die Wanderung kann anspruchslos bis moderat sein, je nach Teilstück und Steigung. Schatten ist selten vorhanden, daher ist das Mitführen von Wasser, Sonnenhut und festem Schuhwerk ratsam. Bei Flut oder stürmischem Wetter sollte das Baden in den offenen Buchten mit Vorsicht geschehen.