Pico del Teide – Der höchste Berg Spaniens
Der Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa ist mit 3715 Metern der höchste Berg Spaniens. Er überragt damit nicht nur die Gipfel der Sierra Nevada im Süden des spanischen Festlands, sondern auch die Berge der Pyrenäen an der Grenze zu Frankreich. Der Teide ist ein aktiver, jedoch derzeit ruhender Vulkan und zählt zu den höchsten Inselvulkanen der Erde. Rund um den eindrucksvollen Vulkankegel erstreckt sich eine außergewöhnlich vielfältige Landschaft mit einer einzigartigen Flora und Fauna. Dieser Lebensraum wurde zum Nationalpark erklärt und gehört seit 2007 zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Zugang zum Gipfel
Der Gipfel des Teide ist ausschließlich zu Fuß erreichbar und darf nur mit einer Sondergenehmigung der Nationalparkverwaltung bestiegen werden. Diese Genehmigung ist kostenlos, muss jedoch im Voraus beantragt werden, da die Zahl der täglichen Besucher begrenzt ist. Eine komfortable Möglichkeit, sich dem Gipfel zu nähern, bietet die Teide-Seilbahn: Sie bringt Besucher bis auf etwa 3500 Meter Höhe. Von dort aus führt ein Wanderweg zur Spitze des Vulkans. Wichtig zu beachten: Bei schlechtem Wetter oder starkem Wind wird der Seilbahnbetrieb aus Sicherheitsgründen eingestellt.
Ein Wahrzeichen der Kanaren
Der Pico del Teide erhebt sich aus einem gewaltigen Urkrater mit einem Durchmesser von etwa 17 Kilometern, der sich auf rund 2000 Metern Höhe befindet. Der majestätisch wirkende Vulkankegel ist weithin sichtbar, nicht nur von vielen Orten auf Teneriffa, sondern bei klarer Sicht sogar von den Nachbarinseln Gran Canaria, La Palma und El Hierro aus. Seine beeindruckende Präsenz prägt das Landschaftsbild der gesamten Region und macht ihn zu einem unverwechselbaren Wahrzeichen der Kanarischen Inseln.
Mythos und Ursprung des Namens
Der Name des Teide geht auf eine Legende der Guanchen zurück, der Ureinwohner Teneriffas. Ihren Erzählungen zufolge lebte im Inneren des Berges der Dämon Guayota, der den Sonnengott Magec gefangen hielt. Dadurch wurde die Welt in Dunkelheit gehüllt, bis die Gottheit frei kam und das Licht zurückkehrte. In der Sprache der Guanchen trug der Vulkan den Namen Echeyde, was so viel wie „Hölle“ oder „Ort der Finsternis“ bedeutet. Aus diesem Begriff entwickelte sich später der heutige Name Teide in der spanischen Sprache.
Der Sonnengott Magec wurde auf Bitten der Guanchen vom höchsten Gott Achamán gerettet, denn das Volk fürchtete die allumfassende Dunkelheit. Achamán befreite Magec aus dem Inneren des Berges und vertrieb den bösen Dämon Guayota von der Insel.
Dessen Zuhause, das Innere des Pico del Teide, verschloss der höchste Gott Achamán schließlich, indem er einen Felsen, den sogenannten Pilón oder „Zuckerhut“, in die Öffnung des Vulkans setzte. So wurde der Zugang zur Unterwelt versiegelt. Eine faszinierende und symbolträchtige Geschichte, die vermutlich auf frühere Ausbrüche und die vulkanische Aktivität des Teide hinweist, tief verwurzelt in der Kultur und Mythologie Teneriffas.
Ein Besuch des Pico del Teide und seiner Umgebung ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen, sei es wegen der beeindruckenden Natur, der spektakulären Ausblicke oder der spannenden Mythen, die sich um diesen besonderen Ort ranken.