Mirador de la Bermeja

Ein Fenster zum Teide und zur Nordküste von Teneriffa

Der Mirador de La Bermeja zählt zu den eindrucksvollsten Aussichtspunkten auf dem Weg von La Orotava zum Teide-Nationalpark. Wer die kurvenreiche Bergstraße TF‑21 hinauffährt, passiert zunächst den Mirador de Mataznos, dann den geologisch spannenden Mirador Piedra de la Rosa, bevor sich etwas oberhalb der Mirador de La Bermeja öffnet, ein Ort der mehr ist als nur ein Zwischenstopp. Hier erwartet Besucher ein atemberaubendes 180°-Panorama. Im Vordergrund der Pinienwald, der sich hangabwärts ausbreitet, in der Ferne die Stadt La Orotava mit ihren roten Ziegeldächern und historischen Villen, noch weiter westlich das Stadtzentrum von Puerto de la Cruz und bei klarer Sicht sogar das Lago Martiánez, die Meeresschwimmbäder am Atlantik. Dominant über allem erhebt sich der Pico del Teide, majestätisch und scheinbar greifbar nah ein Moment, der viele Besucher zum Innehalten zwingt.

Zerstörung durch Wind und Feuer – und ein Neuanfang

Was heute nach intakter Natur aussieht, ist das Ergebnis aufwendiger Wiederaufforstung. Zwischen 1996 und 2010 fegten mehrere heftige Windstürme über das Gebiet, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h. Die Stürme entwurzelten großflächig Bäume, beschädigten Wege und destabilisierten den Waldboden. 2014 folgte ein weiterer Rückschlag. Ein Waldbrand zerstörte zusätzliche Vegetationsflächen. Inmitten dieses zerstörten Areals wurde später der Aussichtspunkt Mirador de La Bermeja errichtet, als Zeichen für Erneuerung und ökologische Verantwortung. Seitdem hat das Cabildo von Teneriffa das Gebiet gezielt wiederaufgebaut. Mit kanarischen Kiefern (Pinus canariensis), die besonders widerstandsfähig gegen Feuer und Wind sind. Mit heimischen Sträuchern, Kräutern und Bodendeckern, die an das lokale Klima angepasst sind. Mit einer ökologisch sensiblen Gestaltung des gesamten Mirador-Umfelds, die den natürlichen Charakter bewahrt.

Barrierefreiheit: Natur erleben ohne Hindernisse

Ein besonderes Merkmal des Mirador de la Bermeja ist seine barrierefreie Gestaltung. Menschen mit eingeschränkter Mobilität, ob mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen,  können den Aussichtspunkt problemlos erreichen.  Direkt an der TF‑21 wurde ein behindertengerechter Parkplatz eingerichtet. Von dort führt eine hölzerne Fußgängerbrücke über den unebenen Waldboden hinweg. Der Weg zum Aussichtspunkt ist stufenlos, eben und breit genug für Rollstuhlnutzer. Infotafeln am Wegrand liefern geologische und ökologische Informationen, teilweise auch taktil oder visuell optimiert. Das Projekt wurde mit einem Investitionsvolumen von ca. 389.000 Euro vom Cabildo de Tenerife finanziert, ein Beitrag zu mehr inklusivem Tourismus auf der Insel.

Tipps für den Besuch

Beste Lichtverhältnisse: Morgens oder späte Nachmittage (goldene Stunde), die Nordküste leuchtet im warmen Licht.

Anfahrt: Mit dem Auto über die TF 21 von La Orotava Richtung El Portillo. Der Aussichtspunkt liegt ca. 25 Fahrminuten oberhalb von La Orotava.
Für Wandernde: In der Umgebung beginnen kleinere Wanderpfade (nicht barrierefrei), etwa zur Piedra de la Rosa oder hinunter ins Orotava-Tal.
Aufenthaltsdauer: 15–30 Minuten für die Aussicht, Fotostopps und das Lesen der Informationstafeln.
Wetter beachten: In höheren Lagen schnell wechselhaft. Warme Kleidung und Windschutz empfohlen, selbst im Sommer.

Fazit: Ein Ort mit Tiefe

Der Mirador de La Bermeja ist weit mehr als nur ein schöner Blickpunkt. Er ist ein lebendiges Symbol für den Widerstand der Natur, für klimatische Herausforderungen auf den Kanaren und für die gesellschaftliche Verantwortung, allen Menschen Zugang zu diesen einzigartigen Naturmomenten zu ermöglichen. Ob auf dem Weg zum Teide oder als bewusster Zwischenhalt. Wer hier anhält, wird mit einem der schönsten Ausblicke Teneriffas belohnt und mit einem Gefühl von Ruhe, Weite und Respekt vor der Kraft der Natur.

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