Ein Platz mit Aussicht
Wer durch die engen Gassen von Garachico hinauf zur Plaza de Santo Domingo spaziert, findet sich plötzlich auf einem stillen, lichtdurchfluteten Platz wieder. Unter den Bäumen herrscht angenehme Kühle, und der Blick öffnet sich weit hinaus über die Dächer der Stadt bis zum Atlantik. Dort draußen ragt der Roque de Garachico aus dem Meer, ein schwarzer Basaltfelsen, der wie ein Wächter über dem Ort steht.
Geschichte, die blieb
Der Platz verdankt seine Wirkung dem alten Dominikanerkloster, das hier seit 1601 steht. Seine hölzernen Balkone und die klare Fassade erzählen von jener Zeit, als Garachico ein wohlhabender Hafenort war. Der Vulkanausbruch von 1706 begrub zwar Hafen und Küstenviertel unter Lava, doch das Kloster blieb auf seiner Anhöhe verschont. Heute ist es kein stilles Gemäuer mehr, sondern Kulturzentrum, Auditorium und Museum, ein Haus, das Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet.
Ein Ort des Alltags
Trotz seiner Schönheit ist die Plaza kein musealer Ort, sondern Teil des täglichen Lebens. Die Menschen aus Garachico nennen sie auch „Plaza del Hospital“, weil hier lange eine soziale Einrichtung wirkte. Zwischen Bäumen und Bänken sitzt man, trifft Nachbarn, verweilt im Schatten. Eine Büste erinnert an den Arzt Cirilo Rolo de Armas, kleine Zeichen dafür, dass hier das Leben weitergeht, während Besucher die Atmosphäre genießen.
Der Felsen im Meer
Unübersehbar zieht der Roque de Garachico den Blick auf sich. Das Naturdenkmal ist streng geschützt, Lebensraum für Seevögel und älter als die Lavafelder, die nach der Katastrophe von 1706 entstanden. Man darf den Felsen nicht betreten, und doch ist er von hier oben am schönsten zu erleben: ein Symbol für die Kraft der Natur und die Beständigkeit dieses Ortes.
Startpunkt zum Erkunden
Die Plaza de Santo Domingo ist ideal, um einen Rundgang zu beginnen. Von hier führt der Weg hinunter zu den Naturpools von El Caletón oder zum kleinen Kastell San Miguel am Meer. Wer sich Zeit nimmt, spürt auf diesem Platz, wie eng in Garachico Geschichte, Katastrophe und Erneuerung zusammengehören und wie sehr der Blick auf den Roque zum Wesen des Ortes gehört.