Geschichte des alten Leuchtturm 1902-1976
Der ursprüngliche Leuchtturm von Punta Abona wurde im Jahr 1902 eröffnet, um der Küstenschifffahrt zwischen Santa Cruz de Tenerife und den westlichen Kanarischen Inseln Orientierung zu bieten. Er besteht aus einem rechteckigen, eingeschossigen Leuchtturmwärterhaus, schlicht, aber typisch für die Bauweise der damaligen Zeit. Direkt auf dem Dach an der seewärtigen Seite wurde eine Lichtkuppel installiert, deren Feuerhöhe etwa 6 Meter beträgt. Diese diente als Navigationshilfe entlang der südöstlichen Küste der Insel. Der Betrieb wurde 1976 eingestellt, nachdem moderne Anforderungen einen leistungsfähigeren Leuchtturm notwendig machten. Das historische Gebäude und die Lichtkuppel sind jedoch bis heute erhalten.
Der neue Leuchtturm (seit 1978)
Im Jahr 1978 wurde ein neuer, moderner Leuchtturm direkt neben dem historischen Leuchtturm von Punta Abona in Betrieb genommen. Der Neubau war notwendig, um den wachsenden Anforderungen an die Seefahrtsnavigation in der Region gerecht zu werden. Es handelt sich um einen zylindrischen Turm aus Beton, der eine Höhe von 39 Metern erreicht. Der weiße Turm mit drei roten horizontalen Bändern ist deutlich sichtbar und prägt das Küstenbild dieser Region. Seine Feuerhöhe (Höhe des Lichts über dem Meeresspiegel) beträgt 54 Meter, was ihm eine Lichtreichweite von über 20 Seemeilen ermöglicht. Der Turm steht direkt auf einer Klippe am Atlantischen Ozean, etwa 15 Meter über dem Meeresspiegel (msnm). Er ist über eine schmale, aber gut befahrbare Straße vom nahegelegenen Ort Porís de Abona erreichbar.
Restaurierung des Gebäude und heutiger Zustand
Zwischen 2003 und 2005 wurde das Gebäude im Rahmen eines öffentlichen Beschäftigungsprogramms für arbeitslose Jugendliche umfassend renoviert. Über 700.000 € an öffentlichen Mitteln wurden dafür aufgewendet. Geplant war zunächst eine Hotelschule, später ein Restaurant, jedoch wurden nach Beendigung der Maßnahme alle Pläne verworfen. Heute steht das restaurierte Gebäude ungenutzt, ist jedoch von außen zugänglich und ein interessantes Fotomotiv.
Technische Daten & Funktion
Internationale Nummer: D-2829
Nationale Kennung: 12870
Beleuchteter Sektor: von 213,6° bis 040,3°
Bauweise: Zylindrischer Betonturm mit Galerie
Ausstattung: Neben der Lichtkuppel befindet sich ein Ausleger mit einer Radaranlage, außerdem sind am Turm Richtfunkantennen montiert.
Der Faro de Punta Abona ist in seiner Bauweise eine kleinere Variante des Leuchtturms Faro de Fuencaliente, der sich auf der Nachbarinsel La Palma befindet. Beide Türme folgen einem ähnlichen architektonischen Konzept, das auf Funktionalität, Sichtbarkeit und Robustheit gegenüber den rauen Wetterbedingungen des Atlantiks ausgelegt ist.