
Eine sogenannte "Haubenwolke" oder auch "Kappenwolke" (im meteorologischen Fachjargon orographische Lenticulariswolke) kann sich über Bergen wie dem Pico del Teide bilden, wenn feuchte Luftmassen vom Passatwind an den Berghang gedrückt werden.
Solche Wolkenbildungen, können auf diese Wetterbedingungen hinweisen:
Stabile Luftschichtung: Die Atmosphäre ist relativ stabil, was bedeutet, dass sich vertikale Luftbewegungen kaum ausbreiten. Feuchte Luft steigt an der Luv-Seite (windzugewandte Seite) des Berges auf, kühlt sich ab und kondensiert die Wolke bleibt relativ stationär.
Mögliche Wetterverschlechterung: Auch wenn eine Haubenwolke nicht zwangsläufig schlechtes Wetter bedeutet, kann sie ein Frühindikator für eine Wetteränderung sein, vor allem wenn sie über längere Zeit bestehen bleibt oder sich verstärkt. Das könnte etwa auf ein herannahendes Tiefdruckgebiet oder eine Änderung der Windrichtung hinweisen.
Starker Höhenwind: Die Lenticulariswolken entstehen oft bei starkem Wind in der Höhe. Diese Wellenwolken zeigen, dass es in höheren Luftschichten ziemlich turbulent sein kann – für Gleitschirmflieger oder Piloten ist das ein Warnsignal.
Mythologie & Legende der Guanchen
Die Guanchen, sahen den Teide als heiligen Ort. Für sie war der Vulkan, Wohnsitz der Götter, insbesondere des Sonnengottes Magec. Ein Ort des Kampfes zwischen Gut und Böse. Der Legende nach hatte der böse Dämon Guayota den Sonnengott Magec in den Teide gesperrt, was Dunkelheit über die Welt brachte. Die Menschen beteten zu Achamán, dem höchsten Gott, der Guayota schließlich besiegte und Magec befreite.
Was hat das mit der "Haube" zu tun?
In der traditionellen Vorstellung der Guanchen und auch in späteren Volksdeutungen, kann die "Haube" über dem Teide bedeuten, Guayota ist wieder aktiv. Eine dunkle oder dichte Wolke über dem Gipfel wurde manchmal als Zeichen gesehen, dass Guayota wütend ist oder erneut Unheil bringt. Der Teide "atmet". Die Wolke ist wie der "Atem" des schlafenden Vulkans, eine Erinnerung daran, dass er zwar ruhig wirkt, aber immer noch lebendig ist.
Volksweisheiten der heutigen Einheimischen
Viele Einheimische von Teneriffa, besonders in ländlichen Gebieten oder unter älteren Generationen, interpretieren die "Haube" auf ihre eigene Weise. Oft mit einem Augenzwinkern, aber auch mit einem gewissen Respekt vor der Natur. "Wenn der Teide seinen Hut aufsetzt, kommt schlechtes Wetter." Diers ist eine bekannte Bauernregel. Die Wolke gilt als Zeichen für nahenden Regen oder Wetterumschwung, besonders in den kommenden 24–48 Stunden. "Der Teide warnt." Die Wolke wird als Vorbote interpretiert, nicht nur für Regen, sondern auch für mögliche Stürme, vor allem im Winter.
Fazit
Die "Haube" über dem Teide ist für die Einheimischen mehr als nur eine Wetteranzeige, sie ist ein natürliches Symbol, tief verwurzelt in Legende, Spiritualität und praktischer Erfahrung. Sie verbindet alte Mythen, respektvollen Umgang mit der Natur und kluge Beobachtung des Wetters.
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